Was auf den ersten Blick idyllisch erscheint – das Wasser in der Spree, die Havel, unsere Seen – wirft bei genauerem Hinsehen doch einige Fragen bezüglich der Qualität auf.
Bei starkem Regen läuft die Berliner Kanalisation über – eine Mischung aus WC-, Industrie- und Straßenabwasser fließt ungefiltert in die Spree, den Landwehrkanal und die Panke. Kohlekraftwerke setzen giftige Quecksilberverbindungen frei, die sich überall in den Gewässern ablagern. Mikroplastik aus Reifen- und Bremsabrieb, Medikamentenrückstände und Hormone landen ohne effektive Barrieren in unserem Wasserkreislauf. Unsere Klärwerke können viele dieser Stoffe nicht ausreichend herausfiltern, sodass trotz Bereinigung Ammonium, Phosphor und unzählige menschengemachte Spurenstoffe in die Umwelt gelangen. Auch unsere Trinkwassergewinnung steht vor Herausforderungen. Aus der Lausitz bringt die Spree große Mengen Sulfat mit, ein Erbe des Braunkohlebergbaus. Nitrateinträge aus der konventionellen Landwirtschaft stellen unsere Wasserwerke zusätzlich auf die Probe.
Die Folgen? Belastete Ökosysteme, bedrohte Fischbestände, teure und aufwendige Reinigungsverfahren und eine Umwelt, die aus dem Gleichgewicht gerät – was letztendlich auch die Gesundheit aller Berliner:innen negativ beeinflussen kann. Hierfür braucht es langfristige Lösungen.
Wo genau stehen wir? Wie können wir dem entgegenwirken? Welche Lösungen gibt es? Wo wird sich schon engagiert? Lassen Sie uns gemeinsam nach Wegen suchen, unsere Gewässer zu schützen – für Berlin, für die Natur und für kommende Generationen.
In unserem landesweiten Workshop mit dem Titel „Fliessende Verantwortung – für gute Wasserqualität in Berlin“ wollen wir gemeinsam eine Bestandsaufnahme machen, wie es um die Wasserqualität in Berlin bestellt ist, Herausforderungen und Zielkonflikte in der Gewässerentwicklung identifizieren und im Anschluss Lösungsansätze mit konkreten Beteiligungsmöglichkeiten auf allen Ebenen entwickeln.
Der Workshop wird vom BUND Berlin für das Wassernetz Berlin organisiert.
Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich an eine interessierte Fachöffentlichkeit – anmelden können Sie sich bis zum 30.04.2025. Hier geht es zur Anmeldung.