Berliner Kleingewässer aktiv mitgestalten!

Berliner Kleingewässer aktiv mitgestalten!

Pflanzaktion am Wuhleteich am 12. Februar 2025 – neue Broschüre mit praxisnahmen Tipps erschienen

Berlin, 07.02.2025: Der BUND Berlin und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz rufen Berlinerinnen und Berliner dazu auf, sich im Rahmen des Projektes Wassernetz~Berlin aktiv für den Schutz und die Aufwertung von Kleingewässern einzusetzen. Schon mit einfachen Maßnahmen können Bürger*innen einen Beitrag zum Gewässerschutz leisten und damit die ökologische Vielfalt der Stadt unterstützen.

Gelegenheit dazu bekommen Interessierte am 12. Februar von 11-12 Uhr bei einer gemeinsamen Pflanzaktion am Wuhleteich in Kooperation mit der Grün Berlin, dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und weiteren Partnern. Das Vorhaben vor Ort ergänzt passgenau die lokalen Maßnahmen des Kleingewässerprogramms, welches das Land 2024 ins Leben gerufen hat, um vor allem kleine Stillgewässer in Berlin ökologisch aufzuwerten.

„Kleingewässer sind für uns alle von großer Bedeutung“, betont Verena Fehlenberg vom BUND Berlin. „Sie bieten Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, speichern Wasser, filtern Schadstoffe und leisten durch Kühlungseffekte im Sommer einen wichtigen Beitrag zum Stadtklima. Dennoch sind sie häufig gefährdet – durch Verschmutzung, Trockenheit oder mangelnde Pflege.“

„Das Land Berlin leistet mit verschiedenen Maßnahmen einen Beitrag, die Situation kleiner Seen und Wasserläufe zu verbessern, insbesondere über das Programm „Blaue Perlen“, das Kleingewässerprogramm oder über geeignete Arbeiten im Rahmen  der Gewässerunterhaltung. Die unterstützenden Vorhaben von Anliegern, der Zivilgesellschaft und weiteren Handlungsträgern wie am Wuhleteich sehen wir als ein positives Beispiel,“ bestätigt Staatssekretärin Britta Behrendt von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.

Marzahn-Hellersdorfs Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic betont: „Inzwischen haben sich an der Wuhle Fischotter und Biber angesiedelt. Selbst der seltene Eisvogel hat dort ein Zuhause gefunden. Kleingewässer sind eine Quelle der biologischen Vielfalt. Sich hierfür ehrenamtlich zu engagieren, ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft.“

Dr. Marion Bleß, Vorstand LOTTO-Stiftung Berlin, ergänzt: „Besuchende Berlins denken bei unserer Stadt häufig zuerst an die historischen Sehenswürdigkeiten und das reiche kulturelle Angebot. Aber es gibt noch weitere Vorzüge, die maßgeblich zur täglichen Lebensqualität der Stadt beitragen: die zahlreichen Berliner Gewässer und die Stadtnatur. Ob groß oder klein dienen sie der wichtigen Sicherung der Biodiversität.“

„Wir freuen uns, Teil des Kleingewässerprogramms zu sein und unseren Beitrag zu leisten, wertvolle Biotope in einem dicht besiedelten Stadtraum zu schützen und weiterzuentwickeln. Mit dem Kleingewässerschutz können wir nicht nur die biologische Vielfalt, sondern gleichzeitig die Aufenthaltsqualität der Besucher*innen des Kienbergparks steigern.“ Sebastian Theuerkauf, Objektleitung Kienbergpark, Grün Berlin.

Ein leichter Einstieg in den Gewässerschutz

Um den Einstieg in den Gewässerschutz zu erleichtern, hat das BUND Berlin im Rahmen des Wassernetzes eine praxisnahe Broschüre erstellt. Darin werden zwölf konkrete Maßnahmen vorgestellt, wie Kleingewässer geschützt und verbessert werden können. Von der naturnahen Ufergestaltung bis zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung im Gewässer – die Vorschläge wurden im fachlichen Austausch mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und einzelner Bezirken identifiziert und lassen sind auch ohne aufwendige Genehmigungsverfahren oder hohe Kosten umsetzen.

Im Rahmen des von der LOTTO-Stiftung Berlin geförderten Verbände-übergreifenden Projektes Wassernetz~Berlin, bei dem neben der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz und dem BUND Berlin u.a. auch der NABU Berlin und die Grüne LIGA Berlin mitwirken, sollen die Maßnahmen erprobt werden. Dabei sind alle Berlinerinnen und Berliner herzlich eingeladen, mitzumachen. 

„Zum Glück gibt es nun das Kleingewässerprogramm des Landes, mit dem größere Maßnahmen finanziert werden können. Aber es muss nicht immer die 100.000 Euro teure Ausbaggerung sein“, erklärt Christian Schweer von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz. „Auch kleine Schritte, wie das Pflanzen heimischer Ufergehölze am Wuhleteich können schon einen ökologischen Unterschied machen.“

Die Verwaltung stärker einbinden

Neben der breiten Öffentlichkeit möchte das Wassernetz~Berlin auch die zuständigen Verwaltungen dazu anregen, diese einfacheren Maßnahmen konsequent umzusetzen und parallel bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen. „Die gemeinsame Pflanzaktion mit allen Kooperationspartnern zeigt, wie gut das funktionieren kann. Das freut uns sehr. Dankbar sind wir auch, dass die LOTTO-Stiftung Berlin uns dieses Engagement durch die Förderung möglich macht“, so Christian Schweer weiter.

Mitmachen

Pflanzaktion Wuhleteich: Mittwoch, 12. Februar, 11-12 Uhr, Treffpunkt: Umweltbildungszentraum Kienbergpark in Marzahn-Hellersdorf.

Anmeldung bis zum 10.2.2025 unter kontakt(at)wassernetz-berlin.de
Die Broschüre „Schnelle Hilfe für Berlins kleine Seen, Weiher und Bäche“ kann ab sofort kostenlos auf der Website des Wassernetzes heruntergeladen werden:
wassernetz-berlin.de/wassernetz-wissen

Kontakt:
BUND Berlin, Verena Fehlenberg, 030-78790059, fehlenberg(at)bund-berlin.de
 

Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Christian Schweer, 030-26550864,  christian.schweer(at)bln-berlin.de

Treffpunkt: Umweltbildungszentraum Kienbergpark in Marzahn-Hellersdorf