Der Spree droht nach dem Kohleausstieg verstärkter Wassermangel
Seit dem Beginn des Braunkohleabbaus im 19. Jahrhundert wurden in der Lausitz rund 58 Milliarden Kubikmeter Grundwasser – mehr als das Volumen des Bodensees – durch den Bergbau gefördert und in die Spree geleitet. Gut die Hälfte des Wassers, das die Spree heute bei Cottbus führt, stammt aus abgepumptem Grundwasser. In heißen Sommermonaten steigt dieser Anteil auf bis zu 75 Prozent, so die Ergebnisse einer im Juni vorgelegten UBA-Studie.
Im Unterlauf der Spree in Brandenburg werden künftig pro Jahr voraussichtlich rund 126 Millionen Kubikmeter fehlen – mehr als dreimal so viel Wasser, wie der Große Müggelsee fasst. Die Studie ruft alle Nutzergruppen zum Wasser sparen auf und rät zu Wasserüberleitungen aus benachbarten Flüssen, wie Elbe, Lausitzer Neiße und Oder. Gleichzeitig sollten die Speicherkapazitäten von jetzt ca. 99 Millionen Kubikmeter um 27 Millionen Kubikmeter ausgebaut werden. Der Abschlussbericht Wasserwirtschaftliche Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz ist als UBA Text 90/2023 erschienen.
GRÜNE LIGA: Tagebaubetreiber in die Pflicht nehmen!
„Die vom Gutachten empfohlene Überleitung von Wasser aus der Elbe würde vor allem die Flutung der geplanten Tagebauseen und andere Projekte der LEAG sichern, wird aber allen anderen Wassernutzungen in die Schuhe geschoben,“ kommentiert Dipl.-Ing. (FH) René Schuster, Leiter der GRÜNE LIGA Bundeskontaktstelle Braunkohle das UBA-Gutachten. „Die Berechnung wurde auf Angaben des Unternehmens LEAG gestützt, die schon einer stichprobenartigen Überprüfung nicht standhalten. Die Notwendigkeit der Elbeüberleitung kann die Studie so nicht nachweisen, es sind von der LEAG unabhängige Untersuchungen nötig.“
Eingeladen waren René Schuster (GRÜNE LIGA) und Jens Burgschweiger (BWB) sowie das UBA und die Berliner Verwaltung und Politik um diese Thematik vor dem Hintergrund des Masterplan Wasser mit Vorträgen zu vertiefen und mit Umweltinteressierten und –engagierten zu diskutieren.